Wie fängt man den Weihnachtsmann?
Um dieses Problem bewältigen zu
können, geben wir hier einige Lösungsvorschläge:
1. Die geometrische Methode:
Man stelle einen zylindrischen Käfig im Wald auf
eine schneebedeckte Lichtung:
Fall 1: Der Weihnachtsmann ist innerhalb des
Käfigs. Dieser Fall ist trivial.
Fall 2: Der Weihnachtsmann ist außerhalb des
Käfigs. Dann stelle man sich in den Käfig und führe eine Inversion an den
Käfigwänden durch. So gelangt der Weihnachtsmann in den Käfig und man selbst
nach draußen. Man achte darauf, dass man sich nicht in die Mitte des Käfigs
stellt, da man sonst im Unendlichen verschwindet.
2. Die Projektionsmethode:
Ohne Beschränkung der Allgemeinheit nehmen wir an,
dass die Erde eine Ebene ist. Wir projizieren nun diese Ebene auf eine Gerade,
die durch den Käfig läuft, und diese Gerade auf einen Punkt im Käfig. Damit
gelangt der Weihnachtsmann in den Käfig.
3. Die topologische Methode:
Der Weihnachtsmann kann topologisch als Torus
aufgefasst werden. Man transportiere Waldlichtung in den vierdimensionalen
Raum. Nun ist es möglich, die Lichtung so zu falten, dass der Weihnachtsmann
beim Rücktransport in den dreidimensionalen Raum verknotet ist. Dann ist er
hilflos.
4. Die stochastische Methode:
Man benötigt dazu ein Laplacerad, einige Würfel und
eine Gaußsche Glocke. Mit dem Laplacerad fährt man in den Wald und wirft mit
den Würfeln nach dem Weihnachtsmann. Kommt er nun mit seinem Schlitten
angefahren, stülpe man die Gaußsche Glocke über ihn. Damit ist er mit der
Wahrscheinlichkeit eins eingefangen.
5. Die Newtonsche Methode:
Käfig und Weihnachtsmann ziehen sich durch die
Gravitation an. Bei Vernachlässigung der Reibung wird der Weihnachtsmann früher
oder später im Käfig landen.
6. Die Heisenberg-Methode:
Ort und Geschwindigkeit eines bewegten
Weihnachtsmanns lassen sich nicht gleichzeitig bestimmen. Da ein sich
bewegender Weihnachtsmann auf einem Schneefeld keinen physikalisch sinnvollen
Ort einnimmt, eignet er sich nicht zum Fangen. Die Weihnachtsmannjagd kann sich
demnach nur auf einen ruhenden Weihnachtsmann beschränken. Das Fangen eines
ruhenden, bewegungslosen Weihnachtsmanns wird dem Leser als Übungsaufgabe
überlassen.
7. Die Schrödinger Methode:
Die Wahrscheinlichkeit zu einem beliebigen
Zeitpunkt einen Weihnachtsmann im Käfig zu finden ist größer als Null. Man
setze sich hin und warte.
8. Die Einsteinsche Methode:
Man überfliege die Waldlichtung mit annähernd Lichtgeschwindigkeit. Durch die relativistische
Längenkontraktion wird der Weihnachtsmann flach wie ein Papier. Man greife ihn,
rolle ihn zusammen und mache ein Gummiband herum.
9. Die experimentalphysikalische Methode:
Man nehme eine semipermeable Membran, die alles
außer dem Weihnachtsmann durchlässt und siebe damit den Wald aus.