ADVENTSKALENDER
* Erster Dezember 2009
Hurra, ich darf das erste Fenster meines Adventskalenders öffnen.
Ein
Schokoengelchen. Ich liebe den Advent.
* Zweiter Dezember 2009
Eine Glocke. Ich lasse die Schokolade auf meiner Zunge zergehen und
bekomme einen zärtlichen Kuss meiner Liebsten. Die Adventszeit ist
immer so
romantisch.
* Dritter Dezember 2009
Kollege Meier erzählt mir von seinem tollen Adventskalender mit
Pralinen und
kleinen Geschenkchen. Ich freue mich für ihn. Ich hatte ein Schokoauto.
* Vierter Dezember 2009
Ein Schokokopf. Nichts nennenswertes passiert.
* Fünfter Dezember 2009
Kollege Niederkopf erzählt in der Kantine schmutzige Adventswitze.
Habe
aus Höflichkeit mitgelacht. Frl. Blasewetter sah pikiert zu Boden.
Schokotannenzweig.
* Sechster Dezember 2009
Nikolaustag. Meier kommt mit einem Nikolauskostüm und verteilt
Schokolade und Kondome. Lustiger Scherz. Ich mache mich über die
Schoki her und
schiebe die Kondome unserer jungen, allerdings auch sehr hübschen
Azubine zu.
Schutz ist heute so was von wichtig. Vor allem für die Jugend.
Demnächst muss ich mich wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz
äußern.
* Siebter Dezember 2009
Meine Liebste scheint sich über den Wischmop den ich ihr zum
Nikolaus
schenkte irgendwie nicht zu freuen. Ist äußerst muffig heute.
Schokoschlitten im
Kalender. Kolleginnen gehen mir aus dem Weg. Menschenskind, ich
wollte
doch wirklich nur das Beste für die Kleine. Frl. Blasewetter
murmelte was
von "Ja, ja" und ".. sein bestes Stück".
* Achter Dezember 2009
Zweiter Advent. Meine Liebste war wieder versöhnlich. Zumindest bis
zu
dem Zeitpunkt als ich mein Sturmfeuerzeug zum Entzünden der zwei
Kerzen auf
dem Adventskranz zückte. Bei den anderen brannten nur zwei mickrige
Kerzen,
bei uns der ganze Kranz. Warum war das Holz auch nur so trocken?
* Neunter Dezember 2009
Anschiss wegen Nikolaustag. Die Frauenbeauftragte unserer Firma
grinste
hämisch. Eintragung in der Personalakte. Als ich wieder an meinen
Schreibtisch zurück kam fand ich zwei Kondome auf meinem Platz
liegen. Schnell
steckte ich sie ein. Schokoflugzeug.
* Zehnter Dezember 2009
Hatte einen Schokohasen im Kalender und einen eiskalten Hasen mir
gegenüber am Frühstückstisch sitzen. Sie hatte die Gummis in meiner
Tasche gefunden.
Meine Beteuerungen das ich ihr ewig treu bin prallten an ihr ab wie
ein Zwerg
an Santas Bauch. Frostiger Empfang im Büro und auch am Abend
Zuhause. Habe
Angst vor Frostbeulen.
* Elfter Dezember 2009
Azubine kam im Minirock. Das macht sie extra. Ignoriere sie
geflissentlich. Meier pfeift ihr nach. Blöd, das er das auf der
Türschwelle in sein Büro machte und ich allein auf dem Gang stand als sie sich
umdrehte. Termin beim Boss für morgen in Outlook eingetragen.
Mausi ist immer noch sauer
* Zwölfter Dezember 2009
Meier schwärmt wieder davon was er heute in seinem Kalender fand. Er
geht mir auf den Nerv. Der Boss glaubt mir meine Schilderung des
Vorfalls am
Vortag nicht. Zweite Eintragung und eine dringende Empfehlung einen
Bogen um
Auszubildende und Minderjährige zu machen.
* Dreizehnter Dezember 2009
Schatzi spricht wieder mit mir. Ich wünschte nur es wäre was
freundlicheres als "Bring den Müll raus". Hatte das Büro
für mich allein. Zumindest gingen alle als ich es betrat. Als ich mich in der
Kantine zu meinen Kollegen setzte standen diese auf. Mir fiel auch auf das sie
mich heute nicht fragten ob ich zum essen gehe. Komisch.
* Vierzehnter Dezember 2009
Die Nachbarkinder machten eine Schneeballschlacht. In einem Anfall
eines jugendlichen Gefühls machte ich mit. Blöd das sich ein Stein
in
meinem Schneeball versteckte. Ich überschlug im Geiste wie viel eine
Katze
kosten könnte. Was muss das Vieh auch in die Wurfbahn springen.
* Fünfzehnter Dezember 2009
Dritter Advent. Behutsam entferne ich den
"Katzenmörder"-Zettel von
meiner Haustür. Mein Mäuschen war am Kofferpacken. Sie hatte mit
einer
Freundin telefoniert die lustigerweise mit einem meiner Kollegen
verheiratet
war. Meine Erklärungsversuche scheiterten.
* Sechzehnter Dezember 2009
Hatte einen Schokotannenbaum im Kalender. Ich fand Schokolade nicht
mehr so spannend. Mausi fehlt mir.
* Siebzehnter Dezember 2009
Hab mit Mausi telefoniert. Konnte sie nach stundenlangen Betteln und
Überreden dazu bringen wieder zurück zu kommen. Wir lagen uns
weinend in den
Armen. Als wir später ins Bett gingen kreuzte ein neues Problem auf.
Stress
erzeugt tatsächlich Impotenz. Ich war immer stolz darauf dass er
stand wie ein Weihnachtsbaum. In dieser Nacht war's eher eine Trauerweide.
* Achtzehnter Dezember 2009
In der Arbeit reißt Meier Pädophilenwitze. Werde dabei von Kollegen
lachend angesehen. Gedanken an einen Axtmord durchschleichen meine
Hirnwindungen.
* Neunzehnter Dezember 2009
Schokoschlitten. Bin frustriert. Sex hat letzte Nacht wieder nicht
geklappt. Mausi seufzt jedes Mal bei meinem Anblick.
* Zwanzigster Dezember 2009
Kleiner Umtrunk. Meier gibt einen aus. Meier will auf
kameradschaftlich
machen und haut mir auf die Schulter so das ich mein Glas
verschütte. Laufe
panisch aufs Klo. Solche Flecken bekommt man später nicht mehr raus.
Verdammt. Falsche Tür. Stehe nur in Unterhosen vor der Azubine. Sie hat nen
Mini an. Das Gute daran: die Impotenz ist augenscheinlich vorbei.
* Einundzwanzigster Dezember 2009
Ich lese zum dritten Mal die Kündigung während Mausi weinend ihre
Sachen packt. Ihre Mutter im Auto hupt schon. Hatte eine
Schokoweihnachtskugel.
* Zweiundzwanzigster Dezember 2009
Ein Nachbar wünscht mir frohe Feiertage. Ich haue ihm ein blaues
Auge..
Habe kurz darauf selber eines. Der Freund der Azubine freute sich
nicht so
sehr über den Behandlungserfolg seiner Freundin bei meinem kleinen
Schwellkörperproblem.
* Dreiundzwanzigster Dezember 2009
Die Polizei steht vor der Tür. Ich denke sie sind wegen des kleinen
Vorfalls im Supermarkt mit einem verkleideten Weihnachtsmann hier.
Egal was mit mir passiert, ER würde keinen Nachwuchs mehr zeugen. Sie drohen
die Tür einzutreten.
Als Antwort schicke ich ihnen meinen lichterloh brennenden
Weihnachtsbaum den ich aus dem Badezimmerfenster im ersten Stock fallen
lasse.Ich hätte den Baum doch nicht schon im Wohnzimmer anzünden sollen. Nun
hat auch die Feuerwehr ein dringendes Bedürfnis meine Wohnung von innen zu
besichtigen. Ich sitze auf dem Dach und singe Weihnachtslieder die nicht
unbedingt für Kinderohren gedacht sind.
* Vierundzwanzigster Dezember 2009
Ich feiere Weihnachten mit Bob. Wir teilen uns unsere Zelle. Bob ist
sehr nett. Er mag mich.
Er sagt er habe ein Geschenk für mich. Ich freue mich schon, wenn
ich es auspacken darf. Bob sagt, es ist etwas für jeden Tag. Aber warum kommt
der Weihnachtsmann mit dicken Sack und strammer Rute?